VANI-WAS?????:

Vanitas ist eigene Kunstrichtung/Lebensart/Denkweise die Tod und Schönheit verbindet. 

Typisch für die Vanitasmotivik ist die Verbindung von vollem, sattem Leben mit dem Tod oder Todesboten. Oft ist die Todessymbolik ganz sublim im Bild eingearbeitet, so dass sie sich nur dem wissenden Betrachter erschließt. In anderen Bildern jedoch ist sie auch ganz plakativ und offenkundlich dargestellt.

 

Typische Vanitaszeichen in der Kunst sind das nächtliche Dunkel als Grundambiente, generell dunkle und tiefe Farbtöne zur Verdeutlichung der allgegenwärtigen Nähe des Todes, die (verlöschende) Kerze, der Totenkopf, Ungeziefer (Käfer, Würmer...), verfaulendes Essen wie beispielsweise Obst...

 

 

Menschliches Elende

Andreas Gryphius

 

Was sind wir Menschen doch? ein Wohnhauß grimmer Schmertzen

Ein Ball des falschen Gluecks/ ein Irrlicht dieser Zeit.

Ein Schauplatz herber Angst/ besetzt mit scarffem Leid/

Ein bald verschmelzter Schnee und abgebrante Kertzen.

Diß Leben fleucht davon wie ein Geschwaetz und Schertzen.

Die vor uns abgelegt des schwachen Leibes Kleid

Und in das Todten-Buch der grossen Sterbligkeit

Laengst eingeschrieben sind/ sind uns aus Sinn und Hertzen.

Gleich wie ein eitel Traum leicht aus der Acht hinfaellt/

Und wie ein Strom verfleust/ den keine Macht auffhaelt:

So muß auch unser Nahm/ Lob/ Ehr und Ruhm verschwinden/

Was itzund Athem holt/ muß mit der Lufft entflihn/

Was nach uns kommen wird/ wird uns ins Grab nachzihn.

Was sag ich? wir vergehn wie Rauch von starcken Winden.

 ( Gedicht aus der Vanitas Zeit )